Auf dem Weg in die Überforderung

Girl thinking over notebook

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 …Mit der falschen Schulart garantiert!

Es gibt für einen jungen Menschen kein größeres Glück, als sich am richtigen Ort entfalten zu können. Ein großer pädagogischer Satz lautet, dass man die Schüler dort abholen soll, wo sie stehen. Das heißt, dass man ihnen zwar Anstrengung abverlangt, damit sie Wissen erlangen, allerdings nur in dem Maße, wie sie es vertragen. Alles andere mündet in die Überforderung.

Heutzutage ist das für Pädagogen kaum noch leistbar, weil immer mehr Kinder an Schulen angemeldet werden, an die sie nicht unbedingt gehören. Das hat fatale Folgen, denn so sind Stress, Burn-Out, Misserfolge und Frustration mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in weiten Teilen der Schülerschaft vorprogrammiert

Forderung statt Überforderung

Schüler müssen gefordert und gefördert werden, sonst ist kein Lernen möglich. Dazu müssen sie am richtigen Lernort sein. Heutzutage sind viele Empfehlungen am Ende der Grundschulzeit nicht mehr bindend. Es zählt der Elternwille und das führt dazu, dass es nicht wenige Fälle gibt, in denen die Kinder aufs Gymnasium geschickt werden, obwohl sie an einer Real-  oder Gesamtschule ihre Leistung besser zeigen könnten. 

Das kann für die Kinder ein schwerer Weg sein, der u. U. nicht zum  gewünschten Erfolg führt oder gar einen Abstieg bedeutet, wenn sie das Gymnasium nach der Orientierungsstufe wieder verlassen müssen, weil sie den Anforderungen nicht entsprechen können. Der damit verbundene psychische Stress liegt auf der Hand.

Über den Misserfolg hinaus erlebt das Kind eine permanente Situation der Überforderung, was zu den gleichen stressbedingten Krankheiten führen kann, wie beim Erwachsenen auch. So treten Schlafstörungen, Kopf- und Bauchschmerzen auf. Es kommt zu Essstörungen, Alpträumen und Konzentrationsproblemen. An dieser Stelle braucht es nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass an erfolgreiches Lernen nicht mehr zu denken ist.

Positiv- statt Negativspirale

Die Spirale dreht sich nach unten: Die schulischen Leistungen sacken ab und das führt im nächsten Schritt zu Spannungen in der Familie. Es muss noch mehr gelernt und für die Schule gearbeitet werden. Dafür werden häufig (für das Lernen wichtige) bewegungsreiche Hobbies gestrichen. Gleichzeitig findet ein Rückzug aus dem sozialen Umfeld statt, denn der Schüler darf sich nicht mehr so oft mit Freunden treffen. 

Entspannte Momente erlebt das Kind kaum noch, die Ängste vor den Leistungsnachweisen steigen und führen dazu, dass das erlernte Wissen nicht mehr abgerufen werden kann. Spätestens an dieser Stelle müssen Familie und Lehrer eingreifen, denn das alles macht auf Dauer krank. Das Kind muss wieder entlastet werden. Es ist wichtig, dass der junge Mensch ausreichend Gelegenheit bekommt, seine Akkus wieder aufzuladen, Freude am Leben zu haben und Erfolg zu erleben. 

Hier lohnt wirklich der ernsthafte Blick, ob der Schüler an der richtigen Schulart unterrichtet wird, oder ob er sich an einer Realschule nicht besser als an einem Gymnasium entfalten könnte. Meist wird nämlich gar nicht so genau auf die Talente des Kindes geschaut. Der Wunsch nach den bestmöglichen Erfolgschancen ist für die Schulwahl entscheidend geworden. Es wird ignoriert, dass der Junge tagelang in der Garage an sämtlichen Rädern rumschraubt und das Mädchen seit Monaten alle Tiere der Nachbarschaft ausführt und pflegt (oder umgekehrt). Mechaniker oder Tierpfleger kommt als Beruf nicht in Frage.

Future statt no future

Dabei lohnt sich ein Blick auf den Arbeitsmarkt. Mittlerweile gibt es Akademiker zuhauf. Der Mangel herrscht im Handwerk, das weiß jeder, der schon mal auf der dringenden Suche nach einem Klempner war. Hier wird jeder talentierte Azubi mit Kusshand genommen.

Und wer jetzt in seinem Bereich aufblühen und seine Talente ausleben darf, der wird auch gute Leistungen abliefern. Der ist motiviert, strengt sich an und wird genau den Erfolg haben, den sich alle wünschen. 

Das führt dazu, dass man vielleicht als kleiner Azubi in einer Zimmerwerkstatt beginnt und am Ende seinen eigenen florierenden Möbelbetrieb leitet. 

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