Essen ist mehr als reine Nahrungsaufnahme

Very hungry

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So rasant, hektisch und chaotisch wie die meisten Tage in unserem Leben ablaufen, so halten wir es mittlerweile mit der Nahrungsaufnahme. Das Frühstück wird in der nächstbesten Bäckerei auf dem Weg zur Arbeit eingepackt, das Mittagessen findet – kurz dazwischen geschoben – in der Bürokantine statt und am Abend bestellt man irgendwo.

Das hat Auswirkungen auf den Organismus und auf unseren Umgang mit dem Essen, weil wir die Mahlzeiten des Tages nicht bewusst und selbstbestimmt zu uns nehmen. Wir essen zu viele Lebensmittel, die uns nicht gut tun und verlernen völlig, wie wir uns durch eine ausgewogene Ernährung gesund halten und uns wohlfühlen. 

Zwei Phänomene verändern unser Essverhalten und können uns auf Dauer ernsthaft krank machen. 

Warum denn kochen – Wir werden doch auch so satt!

Leider muss es so formuliert werden: In vielen Haushalten wird nicht mehr regelmäßig und mit frischen Zutaten gekocht. Macht man sich auf die Suche nach den Gründen, so stellt sich heraus, dass die Tage meist stressig sind und es an der Zeit für den regelmäßigen Einkauf fehlt, aber auch an der Zeit, diese Zutaten dann abwechslungsreich und ausgewogen zuzubereiten. Eine frisch zubereitete Gemüsepfanne dauert in der Regel 30 Minuten, bis sie auf dem Tisch steht. Häufig fehlt dafür die Zeit. 

Der Alltag ist eng getaktet, so dass es einfacher erscheint, sich und seine Liebsten schnell und auswärts zu versorgen. Das Frühstück lässt sich zumeist noch mit Fertigprodukten bestreiten. Ein Teller Flakes mit Milch und ein paar Obststücken ist schnell hergestellt, gegessen und weggeräumt. Ein abgepacktes Teilchen ist schneller in die Brotbox gelegt, als ein frisch geschmiertes Vollkornbrot mit Gurke und einem Salatblatt. So geht es den Tag über weiter, bis am Abend beim Lieferservice bestellt wird.

Auf Dauer ernähren wir uns auf diese Weise schlecht und bringen unseren Körper damit zum Schweigen, denn eigentlich zeigt er uns, was er gerne essen würde. Diesen Gelüsten zu folgen ist wichtig, denn damit verlangt der Körper nach seinem Kraftstoff, den er für die erforderlichen Prozesse dringend benötigt. 

Warum denn zusammen und mit Genuss essen? – Die Zeit haben wir nicht! 

Das zweite Phänomen ist in der Esskultur des modernen Menschen begründet. Anders als früher, isst er aktuell überwiegend alleine und nebenbei. Morgens stürzt er den Kaffee runter und beißt in sein Croissant, während er die Zeitung liest. In der Mittagspause, verschlingt er das Kantinenessen, während er nebenbei schnell die Mails checkt und am Abend meint er zu entspannen, wenn er während des Essens einer Fertig-Lasagne seiner Lieblingsserie folgt. 

Essen findet häufig auch in der Familie nicht mehr als gesellschaftliches Ereignis statt, währenddessen man sich austauscht, sich unterstützt oder gemeinsam lacht. Häufig verschwindet jeder mit seinem eigenen Teller im seperaten Zimmer.

Auch hier werden die Signale des Körpers ausgeschaltet, weil man gedanklich mit etwas anderem beschäftigt ist. Man verliert den Überblick und isst meist zu viel. Man überhört das Signal des Gehirns, das aussendet, dass der Körper ausreichend mit Nahrung versorgt ist und knabbert munter weiter. Das alles hat fatale Folgen und macht auf Dauer krank.

Auswirkungen einer permanenten Mangelernährung

Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, hin und wieder beim Italiener oder Chinesen zu bestellen. Und es gibt Tage, an denen es schnell gehen muss. Wer sich aber auf Dauer überwiegend mit Fast Food ernährt, gefährdet seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Das Problem besteht darin, dass man zu viele bereits verarbeitete Lebensmittel und damit zu viel Fett und Zucker zu sich nimmt. So dauert es nicht lange, bis man seinen Augen auf der Waage nicht traut, weil man rasch zugenommen hat. 

Auf der anderen Seite kann man so in eine Mangelernährung geraten, weil man zu wenig an wichtigen Nährstoffen zu sich nimmt, die ein gesunder Körper benötigt. Ein Salatblatt auf dem Burger bedeutet nicht, dass der tägliche Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen gedeckt ist. Fehlen diese, werden wichtige Prozesse im Körper negativ beeinflusst: Die Verdauung läuft viel langsamer ab und man leidet häufig unter einem permanenten Völlegefühl. Hinzu kommt, dass der Körper provoziert wird, viel Insulin zu produzieren, um den Blutzuckerspiegel in den Griff zu bekommen. Das wiederum fördert Heißhungerattacken und so isst man viel mehr als der Körper eigentlich benötigt.

Aber nicht nur der Körper büßt mit seinem Wohlbefinden. Auch die Seele gerät ins Straucheln. Fast Food ist aufgrund seiner vielen gesättigten Fettsäuren kein Soulfood. Es macht krank und kann im schlimmsten Fall zu Depressionen führen. Wer sich fast ausschließlich von Fast Food und Backwaren ernährt, hat ein 48 % höheres Risiko an Depressionen zu erkranken. Das haben Studien belegt. 

Lebensmittel, die der Seele guttun, findet man in bereits verarbeiteten Lebensmitteln eben nicht. Aprikosen, Bananen, Avocados oder Süßkartoffeln hingegen wirken stimmungsaufhellend und bringen gute Laune. Sie gehören fest auf den Speiseplan.

Alternativen

Natürlich kann man die stressigen Tage nicht einfach außen vor lassen. Das Leben hat sich in eine schnelllebige Richtung entwickelt und wir müssen uns ein Stück weit anpassen. Wir sollten aber gegensteuern und wann immer es geht auf Fast Food verzichten. Die Mahlzeiten frisch zuzubereiten ist weniger aufwändig, wenn man es ein wenig strukturiert, gemeinsam kocht oder sich abwechselt. Denn der Genuss des Essens fängt schon bei der Zubereitung an, wenn einem die leckeren Gerüche in die Nase strömen. Hat man dann zusammen eine leckere Mahlzeit zubereitet, widmet man sich fast von selbst dem Inhalt des Tellers in geselliger Runde. Kocht man selbst, hört man automatisch mehr auf die Signale des Körpers, denn man überlegt sich auf welches Gericht man Lust hat und isst nicht was gerade da ist. 

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