Positiv- oder Negativspirale – Du entscheidest!

Just married couple in a spiral staircase

Inhalt

Die Ereignisse, Termine, Verabredungen rasen an dir vorbei wie die Landschaft an einem ICE. So lässt sich das heutige Leben einigermaßen treffend beschreiben. Der Zug nimmt immer mehr Fahrt auf und du sitzt am Fensterplatz und kannst das Tempo auf Dauer nicht mithalten.

Deine Arbeit fordert dich, deine Familie hat ihre Wünsche, dein Freundeskreis hegt viele Erwartungen, das Leben insgesamt fordert Perfektionismus von dir. Das baut Druck auf, dem du auf Dauer nicht gewachsen bist. Ständig passt du auf alles auf, nur nicht mehr auf dich selbst. Nach nicht allzu langer Zeit führt das dazu, dass du mehr und mehr angreifbar wirst, weil die Kräfte nachlassen. Du findest keine Ruhepole mehr und deswegen keine Möglichkeit, dich zu erholen. Die Negativspirale setzt ein.

Die Negativspirale – der Weg nach unten

Die Situation ist schnell beschrieben: Ein relativ banales Ereignis kann es sein, das nach und nach dafür sorgt, dass in allen Bereichen Sand ins Getriebe kommt.

So wird dir vielleicht ein neuer Abteilungsleiter vor die Nase gesetzt, der dich streng oder gar unfair behandelt, eines deiner Kinder hat ein größeres Schulproblem oder dein Partner stellt Erwartungen an dich, die du so nicht erfüllen magst oder kannst. Das führt dazu, dass dein Stresslevel über einen längeren Zeitraum steigt und du die negativen Folgen plötzlich in allen Bereichen zu spüren bekommst. Selbst wenn du deine Wohlfühloasen, wie z. B. ein ausgiebiges, heißes Bad oder eine ganzheitliche Massage weiterhin pflegst, wirst du sie nicht mehr genießen können. Dir tut nichts mehr gut, du fühlst dich zunehmend krank. Am Ende bist du es auch, sei es körperlich oder gar psychisch.

Folgende Auswirkungen einer negativen Spirale sind möglich:

Es beginnt mit Dauerstress: 

In stressigen Situationen schüttet der Körper das Hormon Cortisol aus. Das ist eigentlich eine gute Sache, denn er setzt den Körper in Alarmbereitschaft und bringt ihn so in die Lage effizient auf Gefahrensituationen zu reagieren. Der Blutdruck steigt, der Körper produziert im Eiltempo Zucker und Fette, um die Muskulatur zu versorgen (es könnte ja sein, dass man vor dem Steinzeit-Büffel fliehen muss). Die Bauchspeichdrüse muss schnell viel Insulin produzieren und die im Gehirn stattfindenden Prozesse verändern sich ebenfalls. Für eine gefährliche oder beängstigende Situation ist das alles legitim.

Nicht aber, wenn all diese Prozesse nun in der Endlosschleife stattfinden. Für den Körper ist es fatal, wenn er sein Leben in permanenter Alarmbereitschaft verbringen muss. Gerade dann, wenn er keiner gefährlichen Situation ausgesetzt ist. Er kommt nicht mehr zur Ruhe.

Das spürt der Schlaf: 

Ein Mensch, der nicht mehr zur Ruhe kommt, kann weder gut einschlafen, noch gut durchschlafen. Das bedeutet, dass der Körper seine allnächtliche und immens wichtige Arbeit nicht verrichten kann. Er kann seine Leistungsfähigkeit nicht mehr steigern, weil er keine Wachstumshormone ausschüttet. Er beseitigt nicht das Chaos im Gehirn, das sich über den Tag angesammelt hat, so dass man am nächsten Tag nicht offen für neue Inhalte ist. Er sorgt nicht dafür, dass sich kreative Gedanken entwickeln und er kann nicht daran arbeiten, das Abwehrsystem zu stärken, weil er keine immunaktiven Stoffe produziert.

Das spürt die Gesundheit: 

Der Körper steht nun unter Dauerstress und ist chronisch übermüdet, so dass es kein Wunder ist, dass er jede Krankheit oder Infektion, die sich ihm bietet, annimmt. Sein Abwehrsystem ist ja bereits geschwächt. Das betrifft nicht nur harmlose Infekte, wie eine Erkältung oder eine Magen-Darm-Grippe. Zusätzlich wird der Körper auf Dauer anfällig für ernsthafte Erkrankungen. 

Auch wird er zunehmend unter Schmerzen leiden, weil sich die Muskulatur im gesamten Körper verkrampft, was zu Nacken-, Kopf- und Rückenschmerzen führt. Zeit und Muße für eine ausgiebige, auflockernde Behandlung fehlen natürlich. 

Ist es mit deinem Körper so weit gekommen, befindest du dich bereits mitten in der Spirale nach unten, denn nun kannst du nicht mehr auf deine Ressourcen zurückgreifen, da du dich zunehmend ausgepowert fühlst. Für einen gemütlichen Leseabend findest du kaum noch den Nerv. Im Gegenteil du wirst in dieser Situation weiter daran arbeiten, dass es dir zunehmend schlechter geht.

Das spürt das Umfeld: 

Obwohl du bislang ein geselliger Mensch warst, ziehst du dich aus deinem Umfeld zurück, weil du dich schlecht fühlst oder andere nicht unbedingt mit deiner schlechten Stimmung belasten willst. Mit anderen zusammen zu sein, stresst dich nur noch.

Das führt zur Selbstdemontage: 

Jetzt wirst du anfangen, dich selbst zu demotivieren. Du wirst dir einreden, dass du all das nicht besser kannst, du wirst davon ausgehen, dass all dein Bemühen in einer Katastrophe endet und du wirst selbst Dinge, die gut laufen, schlecht bewerten, einfach weil dein Blick auf die Welt immer negativer wird. Du wirst dir so unrealistische Ziele setzen, die du dann tatsächlich verfehlst. Du verlierst das Zutrauen in dich.

Die gute und wichtige Nachricht an dieser Stelle ist: Die Spirale funktioniert auch andersrum. Es liegt an DIR!

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Die Positivspirale –
der Weg nach oben

So wie die Spirale nach unten laufen kann, so geht es auch nach oben. Wichtig ist, dass du dir klar machst, dass du die entscheidende Einflussgröße bist, dass du rechtzeitig reagieren musst und dass bereits kleine Änderungen im Alltag dafür sorgen, dass es erst gar nicht so weit kommt.

Stress: Lerne NEIN zu sagen!

Häufig kommt es vor, dass du es allen recht machen willst. Dein neuer Chef, dein Partner, deine Familie, deine Freunde – alle sollen mit dir zufrieden sein und dafür tust du alles! Du machst Überstunden, nimmst deinem Partner Erledigungen ab, versorgst die Familie mit einem guten Essen und bist am Ende eines langen Tages noch die gute Freundin oder der gute Freund, der zuhört. Hier gilt: Du darfst Bitten abschlagen und nein sagen.

Schlaf: Lerne rechtzeitig GUTE NACHT zu sagen!

Ein gesunder Schlaf muss gepflegt werden. Es bedarf kleiner Rituale. Richte dir feste Schlafzeiten ein. Schalte das Handy früh genug aus. Schaffe dir, vielleicht mit einer Duftkerze, eine angenehme Stimmung im Schlafzimmer. Genieße regelmäßig eine Massage, so dass du mit einer weichen und aufgelockerten Muskulatur ins Bett gehst. Schlafe regelmäßig aus. 

Gesundheit: Lerne BODY COMES FIRST zu sagen!

Setze die Bedürfnisse deines Körpers an die erste Stelle und hör vor allen Dingen auf ihn. Der Körper zeigt dir durch Schmerzen oder Unwohlsein, wenn ihm etwas zu viel wird. Nur hören wir meist nicht hin. Wir rennen weiter, obwohl wir uns erholen müssten. Versuche die Ursache für deine Schmerzen zu finden und geh sie an. Eine verspannte Nackenmuskulatur sollte nicht dauerhaft mit Tabletten bekämpft werden. Eher müssen die Verspannungen mit gezielten Griffen ausmassiert werden. Häufige Kopfschmerzen resultieren nicht selten aus der Tatsache, dass du zu wenig trinkst. Also sorge dafür, dass immer eine Flasche Wasser auf dem Schreibtisch steht. 

Umfeld: Lerne nur dann zuzusagen, wenn du Lust hast!

Ein schöner Abend unter Freunden soll Freude bringen. Wenn du an diesem Abend nicht in der Stimmung bist, solltest du das sagen dürfen und auf Verständnis deiner Freunde oder deiner Familie zählen können. So eine gemeinsame Aktion tut nur dann gut, wenn man sich auch wirklich darauf einlassen kann. 

Selbstannahme: Lerne den achtsamen Umgang mit dir selbst!

Wenn du in all den o. g. Punkten lernst, gut mit dir umzugehen, so wird dir auch dieser Punkt leicht fallen. Gönn dir Unternehmungen, die dich in positive Stimmung versetzen: Nimm dir die Zeit für einen Kaffee in der Sonne. Schreibe am Abend auf, welche fünf positiven Dinge dir an diesem Tag passiert sind. Leiste dir regelmäßig Auszeiten, in denen du nur das lebst, was dir gut tut. Wenn du dir all das zu Herzen nimmst,  so wirst du die Negativspirale meiden und auf der positiven nach oben fahren. 

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